Freitag, 13. März 1998

einmal Röntgen bitte



Wer kennt die Zeichentrickfilme, bei denen der Hahn morgens schreit und plop steht die Sonne am Himmel. Genau so ist es hier. Der Hahn kräht und kräht, Hunde fangen an zu bellen, Babys plärren und die Menschen stehen auf. Vor 6 Uhr hört man die ersten Stimmen, um 6 Uhr 30 ist es fast hell und draußen herrscht schon das Megachaos. Nur Köm kommt dem ganzen Streß nicht hinterher.


Skizze vom Unfall vorm Tiga-Tiga
Auch hierher verfolgt uns die Vorstellung, daß Freitag der 13. Pech bringt. Wir kamen gegen mittag vom Markt und stiegen aus dem Bemo. Silke wollte rüber zum Hotel, und ein weiterer Bemo-Bus rammte sie und fuhr ihr über den Fuß! Sie machte sich lang und der Fahrer sah echt verärgert aus, kein Plan weshalb. Scheiß Linksverkehr. Ihr rechter Ellenbogen fing den Stoß des Bemos ab. Ein Schritt weiter und das Teil hätte sie voll erwischt! War ziemlich schnell. Silke hatte Schiß, daß was gebrochen ist (ich auch) und wir fuhren per Taksi (3.000 Rp) ins Rumah-Sakit-Jos-Irgendwas in die Notaufnahme. Nach je 2 X-Rays von Fuß und Ellenbogen, stellte sich raus, daß nix gebrochen war.

Die seltsamen Medikamente will Sie nicht nehmen. Naja, muß sie selbst wissen. Die Preise waren mal wieder der Hit: 10.000 für Einchecken, 55.000(!) fürs Röntgen, 47.100 für die Medikamente. Macht also ca. 25-30 DM!

Zum Markt: größer, durchgedrehter und besser in der Auswahl denn je. Am meisten rätsele ich über das Zeug in der Gewürz-Sektion des Marktes, welches aussah, wie große Würfel schwarzen, glänzenden Plastiks. Ein perfektes, tiefstes schwarz und die Blöcke groß wie dicke Taschenbücher mit perfekten 90° Kanten. Seltsam. Angeblich soll dieses Zeug Zucker sein.

Das Krankenhaus war ein Abenteuer für sich. Als ich auf dem Röntgentisch lag, hörte ich die Krankenschwestern "giggeln". Sie versuchten meinen Namen auszusprechen, und ich hörte immer wieder die Erklärung, daß ich Deutsche sei. Tja, zu mehr reichten meine Sprachkenntnisse nicht. Mal sehen, wie ich das Ganze überstehe. Beim Röntgen haben sie mir noch nicht mal eine Bleischürze umgebunden. Wie soll ich da den Medikamenten vertrauen.

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