In Pune, Anfang Oktober, kam nach der Besichtigung des Forts ein Kerl auf mich zu und guckte schief: "Hey, du hast da was im Ohr!" Ich steckte den Finger in den Lauschlappen und prokelte ein bisschen rum - da war nix. "Doch, nee, da ..." sagte er und griff mir ans Ohr.
Dann hatte er plötzlich ein kleines Eisenstäbchen in der Hand mit Ohrenschmalz drauf, den er auf seinem Handrücken verrieb. Ob der jetzt von mir war oder was auch immer das war, keine Ahnung. Wahrscheinlich war's echt meins.
Da begriff ich: ein neuer Scam, eine noch unbekannte Touristen-Verarsche! Höchst Interessant!
"Ich bin Ohrenreiniger, sehr gut, hier guck mal meine Referenzen, das hier ist ein Russe." Ein Foto mit einem Text a la "Sanjay ist eine super Ohrenputzfrau, der Beste überhaupt und ich kann ihn nur empfehlen. Ich bin ihm so dankbar, ich habe ihm meine ganze Familie geschenkt und friste nun mein Dasein im Schatten seiner öligen Nackenmatte! So unendlich DANKBAR!!!"
Ab dem Moment mit dem Ohrenschmalz auf dem Handrücken fand ich die Sache total ekelig und sagte ihm das auch. Wedelte und wiegelte ab. "Ja aber, deine Ohren!" "Nee, lass ma, Kollege..." "Aber ich bin der Beste, total günstig ist es auch." "Das ist eh klar, aber das ist gerade echt widerlich!" "Aber ..." "Nein" "Aber ..." "Zu viel Aber, Mann" usw.
Ich würde mir vielleicht sogar die Gehörgänge mal durchwienern lassen, so mit Kärcher, Bohnerwachs und Hohlraumversiegelung. Aber doch nicht auf einer 6-spurigen Hauptverkehrsstraße ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen